Zweifel am Studieren

Zweifel

Wo bin ich gelandet?
Was lerne ich überhaupt?
Werde ich dieses theoretische Wissen je brauchen?

Solche Fragen können Sinnkrisen auslösen. Vielleicht helfen Ihnen folgende Überlegungen weiter:

Wissenschaftliche und fachliche Kompetenzen

Im Rahmen des Bachelor-Studiums werden fachliches Grundlagenwissen und methodisch-wissenschaftliches Denken vermittelt. Das Master-Studium dient dann der wissenschaftlichen Fachvertiefung und der Mitwirkung in der aktuellen Forschung. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Studientätigkeit in vielen Bereichen nicht konkret mit einer zukünftigen Berufstätigkeit ausserhalb der Uni in Verbindung bringen können und verlangt von Ihnen eine innere Spagatleistung zwischen aktuellem Engagement im Studium und den Vorstellungen späterer Berufstätigkeit. Diese Spagatleistung gehört – je nach Studienprogramm und -phase mehr oder weniger – zum Studieren an einer Uni. In Zeiten, in denen Ihnen Ihr Studium gefällt, wird Ihnen diese Spagatleistung kaum auffallen. In Zeiten des Zweifels kann sie jedoch eine echte Zerreissprobe darstellen.

Fachunabhängige Kompetenzen

Machen Sie sich deshalb – gerade auch in solchen Krisen – immer wieder bewusst, dass Sie sich in Ihrem Studium neben dem Fachwissen und der Forschungskompetenz auch fachunabhängige Kompetenzen erarbeiten, wie z.B.: Kompetenzen der Planung, Selbstorganisation und Selbstverantwortung, die Fähigkeit zu analytischem Denken, zur raschen Orientierung und Wissensaneignung in neuen Fachbereichen, zur Teamarbeit, zur schriftlichen und mündlichen Aufbereitung und Darstellung komplexer Sachverhalte (Seminararbeiten, Referate) sowie Kompetenzen in Projektmanagement (Planen und Durchziehen eigener Seminar- oder Diplomarbeiten) und – nicht zu vergessen – Fähigkeiten zur Stressbewältigung.

Diese kommunikativen, persönlichen und organisatorischen Fähigkeiten werden, gerade auch durch die auf dem Arbeitsmarkt zunehmend geforderte Flexibilität, im Berufsleben immer wichtiger – neben der eigentlichen Fach- und Methodenkompetenz.

Praktische Erfahrungen

Zur Entspannung beitragen kann auch das Wissen um die Tatsache, dass Ihr Studium nur ein Baustein zur späteren beruflichen Tätigkeit ist. Von grosser Bedeutung sind – neben Ihrem Studienabschluss – Praktika, Lohnarbeits- und Freizeiterfahrungen während dem Studium, Entscheidungen im Rahmen des Berufseinstiegs und allfällige Nachdiplomstudiengänge.

Mit Hilfe von Praktika oder Lohnarbeit in einem zukünftigen Berufsfeld können Sie studienbezogenen Zweifeln die konkrete Erfahrung einer späteren Berufsrealität gegenüberstellen. Setzen Sie sich mit verschiedenen Möglichkeiten des Berufseinstiegs auseinander. Informationen und Anregungen finden Sie in der Rubrik Berufseinstieg auf der Webseite der Beratungsstelle.

Falls Sie Ihre Zweifel am Studium nachhaltig beschäftigen, kann eine Überprüfung der Studienwahl sinnvoll sein, allenfalls auch im Rahmen einer Beratung auf der Beratungsstelle der Berner Hochschulen (kostenlos und vertraulich).